Zur ursprünglichen Bedeutung
des Namen KEUP
war
eine leipziger Gesellschaft zur Erforschung von Familiennamen dienlich.
Nur drei der ausgewerteten Namenbücher enthielten den Namen
KEUP. Deren gemeinsamer Tenor war:
Der Name KEUP entstammt dem niederdeutschen Wort ,kupe‘ (=
großes offenes Faß) und ging zu Kupe und zu Keupp(e)
oder Keup(s) über. Der Name ‚kupe‘ ist nicht direkt
vom Beruf abgeleitet, sondern, was selten ist, indirekt vom Gegenstand
der Arbeit. Der erste Namenträger braucht nicht unbedingt Küfer
(= Fassbinder) gewesen sein, er kann auch, als es noch keine Hausnummern
gab, im oder am Haus zum Faß gewohnt haben oder kann von Gestalt
groß und dick wie ein Fass gewirkt haben.
Das Niederdeutsche (nd) wurde in seiner mittleren Zeit (mnd) von
Flandern bis hinter Pommern gesprochen und erschien erst ab dem
13. Jh. in Schriftform. Eintragungen in Kirchenbücher und Urkunden
stammten (bis zu Napoleon) von der Geistlichkeit. Die Namen wurden
ihr von den bäuerlichen Leuten mundartlich angesagt. So kann
man heute in den Urkunden auch lesen: Keipke, Keip oder Koep. (Das
vorab zitierte ‚Koepsche‘ bedeutet Frau/Witwe des Koep).
Seit die Bauern lesen und schreiben konnten, unterschrieben sie
eindeutig mit KEUP.
(Heute noch kann man im Alltag tollere Variationen des Namen erleben.
So merkt mich meine Friseurin in schönster sächsischer
Mundart als Herr Goib‘ vor und ich lasse sie gewähren.)
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